Der angeblich ungerechte Haushalter
Fr. 23.09.2022/13:22
Das Gleichnis eines angeblich ungerechten Haushalter
Lukas 16:1-9 (Lutherausgabe 1956)
1 Er sprach aber auch zu seinen Jüngern, ''Es war ein bestimmter reicher Mann der hatte einen Haushalter, der ward vor ihm beschuldigt er vergeude ihm seine Güter''.
2 Und er ließ ihn rufen und sprach zu ihm, ''Was höre ich da von dir? Tue Rechenschaft von deinem Haushalten, denn du kannst hinfort nicht länger Haushalter sein''.
3 Der Haushalter sprach bei sich selbst, ''Was soll ich tun? Mein Meister nimmt das Amt von mir. Graben kann ich nicht, auch schäme ich mich zu betteln''.
4 Ich weiß was ich tun werde, wenn ich nun von dem Amt gesetzt werde, sie mich in ihre Häuser nehmen.
5 Und er rief zu sich die Schuldner seines Meisters, er sprach zu dem ersten, ''Wie viel bis du meinem Meister schuldig''?
6 Und er sprach, ''Hundert Maß Öl''. Und er sprach zu ihm, ''Nimm deinen Schuldbrief, setze dich und schreib flugs fünfzig''.
7 Dann sprach er zu dem anderen, ''Und wie viel bist du schuldig''? Und er sprach, ''Hundert Scheffel Weizen''. Und er sprach zu ihm, ''Nimm deinen Schuldbrief und schreibe achtzig''.
8 Und der Meister lobte den ungerechten Haushalter das er klüglich gehandelt hatte, denn die Kinder dieses Zeitalters sind klüger in ihrer Generation als die Kinder des Lichtes.
9 Und ich sage euch auch: Macht euch Freunde mit dem ungerechten Mammon, auf dass, wenn es damit zu Ende ist, sie euch aufnehmen in die ewigen Hütten.
In Vers 1 ist der Haushalter beschuldigt, aber nirgendwo in der Aufzeichnung ist er dessen überführt. In der Tat, gerade das entgegengesetzte ist der Fall. Anstelle einer Überführung erhielt er ein Lob. Darum nenne ich ihn ''den angeblich ungerechten Haushalter''.
Die Aufzeichnung, die uns von unseren Herrn Jesus Christus gegeben ist, wird von einem orientalischen Gesichtspunkt aus gesehen und behandelt. Dieser Mann war ein orientalischer Haushalter und in einem orientalischen Haushalt beschäftigt. Daher ist die biblische orientalische Kultur die mit dem Haushalter einhergeht von uns Westeuropäern zu kennen und zu verstehen.
Es ist Sitte dass das Oberhaupt des Haushaltes eines von seinen ärmeren Verwandten ihn als seinen Haushalter beschäftigt. Im Zusammenhang dieser Tatsache, dass es ein Verwandter ist, hat er die doppelte Zusicherung seiner Zuverlässigkeit, weil er weiß als er geboren wurde, wurde er gesalzen und gewickelt. Bereits jeder Orientale wurde gesalzen und gewickelt*. So war es auch mit Jesus Christus.
Lukas 2: 7
Und sie, Miryam, gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, denn es war kein Raum für sie in der Herberge.
Lukas 2:12
Und dies ist das Zeichen für euch, ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt, liegen in einer Krippe.
*Gesalzen und gewickelt, schaue Dateien über das Salzbündnis nach
https://www.facebook.com/groups/389171681678222/
Wenn es jemals notwendig werden sollte einen Fremden als Haushalter zu beschäftigen, dann würde der Arbeitgeber ihn bitten ein Salzbündnis** einzugehen, was bedeutet das der Haushalter nie etwas Verletzliches in seiner Position, die er innehält tun würde, noch würde er irgend jemanden erlauben die Interessen seines Arbeitgebers zu gefährden.
** schaue Dateien über das Salzbündnis nach
Einen Tag nach dem der Haushalter eingestellt ist, ist alles was sich auf die Angelegenheiten des Haushaltes bezieht dem Haushalter übergeben worden. Ihm sind die Schlüssel zu allen Eigentümern, den Aufzeichnungen und dem Buchhaltungssystem gegeben worden. Jede Einzelheit ist ihm zu seinen Händen übergeben. In Wirklichkeit wird er das Haupt der Familie mit der ganzen Autorität die damit verbunden ist. Er hat den signierten Ring. Er kann Eigentum kaufen und verkaufen. Er kann Urkunden, Dokumente unterzeichnen. Er kann Geld verleihen und Schulden erlassen. Er kann alles tun was das Haupt der Familie tun kann.
Ein Haushalter im Orient ist nicht fest angestellt. Er lebt im Haus seines Herrn als ein Mitglied der Familie. Er hat keine festen Stunden, aber ist auf Abruf wenn es nötig ist. Er ist kein Mietling und wird nicht wie ein Diener bezahlt.
Natürlich wird der Diener manchmal ärgerlich und führt eine Klage gegen den Haushalter, den Herrn des Haushaltes. Und manchmal ärgert sich die Dienerschaft so sehr über den Haushalter, dass sie dem Meister Unehrlichkeit vorwerfen gegenüber den Haushalter.
Wenn diese Beschuldigung seine Ehrlichkeit mit einschließt, würde der Meister eine Überprüfung von seinen Büchern machen wollen, wie die Geschäftsmänner es im Westen regelmäßig tun. In dem Fall der Umstände ist der Haushalter angewiesen Rechenschaft von seinem Haushalten zu geben. Wenn die Schuld im falsches handeln gefunden wird, kann er nicht länger Haushalter sein.
Klar, es besteht die Möglichkeit in falscher Verwaltung für schuldig befunden zu werden. Die Alternativen öffneten sich ihm blitzartig - graben, betteln, oder eine vernünftige Vorsorge für sich selbst zu treffen. Er wählte die Letztere.
Die geliehene Menge die der erste Schuldner durch den Haushalter bezog, wurde auf die Hälfte reduziert. Die Schulden des Zweiten wurden um 20% reduziert. Wenn da andere Schuldner wären, würden wir annehmen das er ähnliche Anordnungen vornehmen würde. Wir müssen aber verstehen, dass er jedes Recht hatte das zu tun. Er erhielt keine Bezahlung, hatte keine Versorgung für die Zukunft und keine Ersparnisse. Sollte er wegen falscher Verwaltung entlassen werden, könnte er zu eines dieser Menschen gehen und um Hilfe bitten, bis das er eine andere Arbeit gefunden hat. Wäre er ein ungerechter Haushalter, hätte er seinen Arbeitgeber ''blind'' bestehlen können. Er hätte Häuser und Länder verkaufen können und das Geld für sich behalten können. Er hat die Autorität solche Transaktionen zu machen, aber er beraubte seinen Herrn nicht.
Ebenso wenn er kein Haushalter gewesen wäre, hätte er zu irgendeiner Farm gehen können und das erhalten was er bräuchte, wenn er mittellos gewesen wäre. Jede Person im Orient kann das so tun. Wenn der Eigentümer den Grund kennt die solch eine Person hat, wird er ihm das erlauben was er braucht. In der Tat, wenn irgendein Getreide geerntet wird ist immer einiges übrig an Reben, auf Bäumen oder auf dem Feld für Freunde, Witwen und den Vaterlosen***. Das ist bis heute so in der östlichen Welt. So unter Berücksichtigung der betreffenden Menge wäre dem Haushalter von Lukas, Kap. 16 das alles erlaubt gewesen, selbst wenn er keine offizielle Befugnis in dem Haushalt gehabt hätte.
**** Das Gesetz steht im ersten Bund allgemein bekannt als das Alte Testament
Als sein Herr sah was getan war, wusste er das der Haushalter innerhalb seiner Rechte handelte. Er wusste das er einfach Vorsorge für die Zukunft traf. In der Tat, sagt die Schrift einfach...der Herr lobte den [un]treuen Verwalter, weil er klug gehandelt hatte. Der Herr Jesus Christus lobte keinen Gauner und Betrüger. Mit Sicherheit nicht! Die Beschuldigung hielt nicht stand.
Lukas 16:9
Und ich sage euch auch, ''Macht euch Freunde für euch selbst mit ungerechten Reichtum, dass wenn ihr fehlt, sie euch aufnehmen in die ewigen Hütten.
Christus Jesus rettete uns und machte uns zu Haushalter über die mannigfaltige Gnade und in der Verkündigung des offenbarten geheiligten Geheimnis von Yahweh. Aber wir sind ebenfalls Haushalter über die materiellen Dinge. Alles gehört Yahweh. Er erlaubt und gewährt es uns für eine kurze Weile Autorität über die materiellen Güter auszuüben.
1. Korinther 4:1
Dafür halte uns jedermann, für Christus Diener und Haushalter über Gottes Geheimnis.
Wenn wir gerufen wären Rechenschaft von unser Verwaltung unseres Amtes abzugeben, würde es für die meisten von uns hart sein unser Verhalten im verwalten, führen und haushalten zu rechtfertigen. Yahweh versprach durch Seinen Sohn Jesus Christus, der uns den Willen und Wunsch Seines Vaters eröffnete, das wenn wir Gottes Gerechtigkeit und Sein Königreich zuerst setzen werden in unserem Leben, er uns Essen, Kleidung und Obdach garantieren wird.
Allzu oft stillen wir unsere Bedürfnisse vor allem zuerst, allzu oft haben wir alles für unsere eigenen Wünsche vergeudet und verschwendet, und dann alles andere zur Ehre Gottes als treue Verwalter eingesetzt. Das ist nicht Gott an erster Stelle setzen. Gott verspricht uns, das Er unsere Bedürfnisse ausfüllt, es ist Yahweh der für uns sorgt. Yahweh sagt uns, dass Er uns nie niemals vergessen und niemals verlassen wird.
Der Haushalter in Lukas 16 traf Vorsorge entgegen den Bedürfnissen der Zukunft. Das war weise. Und doch machen die meisten Menschen keine Pläne für die Ewigkeit. Nach dem wir Yahweh unser alles Leben vergessen haben, unser Leben vergeudet haben und Seine Segnungen, was denkst du wird das Urteil sein, wenn unsere Bücher gescheckt werden?
Mag der Herr Jesus Christus uns helfen und uns leiten als Haushalter, das wir uns nicht zu den ungerechten Reichtum wenden für eine ewige Behausung.
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(1) Orientalismen of the Bible from Bishop K.C. Pillai, Band 1, Kapitel 2, Seite 8 bis 14
(2) http://www.kcpillai.org/bishop-kc-pillai/orientalisms/stew/luke-16-1-12-steward
(3) Sprachbilder in Lukas 16:1-8
Verse 1, 3, 8 = Seite 853 Idioma, idiomatische Redewendung
Vers 3 = Seite 929 Aporie, ein Ausdruck des Gefühls über den Weg von Zweifel
Vers 8 = Seite 500 Antimereia, 4. Ein Hauptwort [wiederholt] für ein Adjektiv,
Vers 8 = Seite 504 Antimereia, das Wort "Söhne" oder "Kinder" mit einem Substantiv (in der Regel) wird idiomatisch verwendet, Vers 8 = 593 Metonymie des Zusatzes, iii. Es wird Zeit für die Dinge gegeben, die darin getan werden oder darin existieren, 2. Zeitalter (αἰών = G165 aion), eine Zeitspanne, wird für das, was darin stattfindet, angegeben
(4) Manner and Customs of the Bible, from James M. Freeman
Vers 1 with No. 781; Vers 7 with No.586; Vers 8 with No.650
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