Grüßt niemanden unterwegs, Lukas 10:4
Fr. 06.04.2007/17:36
Lukas 10:4
Tragt keinen Beutel noch Tasche noch Sandalen und grüßt niemanden unterwegs.
Jesus setzte siebzig Jünger ein, je zwei und zwei in alle Städte und Orte, wohin er selbst gehen wollte. Er sprach zu ihnen das die Ernte sehr groß sei, aber nur wenige Arbeiter. Er sagte zu ihnen, dass die keinen Geldbeutel, keine Tasche und keine Sandalen tragen und niemanden unterwegs grüßen sollen.
Dies klingt in unseren Ohren eher grob, unhöflich und nicht wie Jesus, der herzlich und freundlich ist. Wir sind nur die Art und Weise der westlichen Welt gewöhnt und wir denken lediglich an einen nicken mit dem Kopf, ein Lächeln oder ein greifen der Hand (Händedruck), was sehr wenig Zeit beansprucht.
Warum befahl Christus den Siebzig Jüngern niemanden unterwegs zu grüßen? Sie waren in einer sehr wichtigen Angelegenheit unterwegs. Sie gingen als Botschafter für ihren König los und sollten ihre Zeit nicht in müßigen, unproduktiven Unterhaltungen mit den Leuten vertrödeln, die sie auf dem Weg treffen würden. (ihre Zeit, sowohl Vorzeiten und unsere Zeit ist kostbar für die Aufgabe als Botschafter, 2. Korinther 5:20.
Wenn ein Bauer aus dem Bibelland in unsere Stadt kommen würde und uns beobachten würde, wie wir hektisch versuchen die Bahn zu bekommen und uns sieht, wie wir einem Freund als Begrüßung ein Nicken zu werfen, würde er uns als extrem grob und unhöflich betrachten. Kein Bauer würde je so rüde und grob sein. Wenn er durch eine Stadt oder ein Dorf geht und eine Bekanntschaft trifft, dann saust und stürzt er sich auf ihn und fällt ihn um den Hals und küsst ihn auf beiden Wangen, wie der Vater es mit dem verschwenderischen Sohn tat. Dann legen sie jeder die rechte Hand aufs Herz, dann auf ihre Lippen und dann langsam erheben sie die rechte Hand zur Stirn; danach klatschen sie jeder des anderen Hand.
Die rechte Hand aufs Herz legen sagt, ''Mit meinem Herzen liebe ich dich''; die rechte Hand auf die Lippen legen sagt, ''Mit meinen Lippen gebe ich dir den Kuss der Freundschaft'', während die Hand zur Stirn erheben bedeutet: ''Ich schätze, ehre und respektiere dich''. Als Nächstes tauschen sie Grüße aus und erkundigen sich jeder nach des anderen Wohlergehen. Dann tauschen sie gegenseitig Komplimente aus, was mindestens noch eine halbe Stunde in Anspruch nehmen würde und sie umarmen sich wieder und gehen.
Zeit ist nicht wichtig in diesen Dörfern und du siehst nie jemanden hektisch sein. Sie stehen häufig für eine Stunde und wiederholen immer und immer die selben Wörter, solche wie: ''Ist da Frieden mit dir? Ist da Frieden mit deinem Haus''?
Wir lesen das in der Bibel in 1. Mose 37:14, ''...ob es gut steht..., ist da Frieden?
Das finden wir auch an anderen Stellen in der Bibel.
Aufgrund dieser sehr allgemeinen, üblichen Sitte und Gebrauch von solch langen Begrüßungen sagte Elisa zu seinem Diener Gehasi, ''….und wenn dir jemand begegnet, so grüße ihn nicht und grüßt dich jemand.…'', 2. Könige 4:29.
Begrüßungen sind heute noch lieblich wie in den Tagen des alten Testamentes. Wenn du einen Freund triffst im biblischen Land ruft er aus, ''Friede sei mit dir'' – ''Mar salaam'' zum Mann und ''Mar salaami'' zu einer Frau. Du erwiderst, ''Frieden bleibt bei dir'' – ''Allah selmack'' zu einem Mann und ''Allah selmick'' zu einer Frau.
Ein Einwohner könnte sich danach sehnen dich zu töten und doch wenn du ihn auf der Straße triffst, wird er anhalten und dich etwa so grüßen: ''Mögen deine Tage gesegnet sein! Frieden in deinem Leben. Gehe in Frieden''. Die Bibel hat viele Begrüßungen, welche in den biblischen Ländern heute noch üblich sind. Als der Engel Gabriel in Nazaret Maria erschien und ihr verkündete, dass sie die Mutter des Messias sein wird, war Maria beunruhigt über die Art die der Engel als Begrüßung gebrauchte – war es die gebräuchliche Form? War es Schmeichelei oder hatte es eine wirkliche Bedeutung?
Es gibt kaum einen Gruß in der Bibel, den man nicht jeden Tag in den Dörfern von Palästinenser hört. All dies hilft uns besser zu verstehen, warum Christus zu seinen Jüngern gesagt hat, ''grüßt niemanden unterwegs''.
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Strange Scriptures that perplex the Western mind, page 17, by Barbara M. Bowen
Eigentümliche Schriften, die den westlichen Sinn verblüffen
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